Mito­chon­dria­le Medizin

Die mito­chon­dria­le Medi­zin ist ein rela­tiv neu­er Ansatz in der Medi­zin, der sich mit der Rol­le der Mito­chon­dri­en bei ver­schie­de­nen Erkran­kun­gen befasst. Mito­chon­dri­en, die Kraft­wer­ke der Zel­len, pro­du­zie­ren Ener­gie in Form von Ade­no­sin­tri­phos­phat (ATP) und haben auch ande­re wich­ti­ge Funk­tio­nen in der Zel­le, wie die Regu­la­ti­on von Zell­zy­klus und Zell­tod. Die mito­chon­dria­le Medi­zin nutzt ver­schie­de­ne Ansät­ze, um die mito­chon­dria­le Funk­ti­on zu ver­bes­sern oder zu repa­rie­ren. Sie ist ein auf­stre­ben­des For­schungs­feld und bie­tet poten­zi­ell neue The­ra­pie­op­tio­nen für eine Viel­zahl von Erkrankungen.

Womit beschäf­tigt sich die mito­chon­dria­le Medizin?

Die mito­chon­dria­le Medi­zin ist ein Ansatz in der Medi­zin, der sich auf die Funk­ti­on der Mito­chon­dri­en kon­zen­triert. Mito­chon­dri­en sind Zell­or­ga­nel­len, die für die Ener­gie­pro­duk­ti­on in den Zel­len ver­ant­wort­lich sind. Die mito­chon­dria­le Medi­zin setzt an der Gesund­heit der Mito­chon­dri­en an, um ver­schie­de­ne Erkran­kun­gen zu behan­deln. Die The­ra­pie­an­sät­ze der mito­chon­dria­len Medi­zin kön­nen zum Bei­spiel eine geziel­te Ernäh­rung und spe­zi­el­le Nah­rungs­er­gän­zungs­mit­tel beinhal­ten, die dar­auf abzie­len, die Mito­chon­dri­en zu unterstützen.

Was sind Mito­chon­dri­en und was ist ihre Funktion?

Mito­chon­dri­en sind klei­ne Orga­nel­len inner­halb von Zel­len, die für die Ener­gie­pro­duk­ti­on ver­ant­wort­lich sind. Sie wer­den oft als die „Kraft­wer­ke” der Zel­len bezeich­net. Die Haupt­funk­ti­on der Mito­chon­dri­en ist die Umwand­lung von Nähr­stof­fen, ins­be­son­de­re Glu­ko­se und Fett­säu­ren, in Ade­no­sin­tri­phos­phat (ATP), die Ener­gie­quel­le für die Zel­len. ATP ist die Haupt­en­er­gie­quel­le für den Kör­per und wird für alle kör­per­li­chen Funk­tio­nen benö­tigt, ein­schließ­lich der Mus­kel­kon­trak­ti­on, der Stoff­wech­sel­pro­zes­se und der Regu­lie­rung der Körpertemperatur.

Wel­cher Zusam­men­hang besteht zwi­schen Atmung und Energieproduktion?

Die Mito­chon­dri­en sind auch an der Atmung betei­ligt. Sau­er­stoff, den wir ein­at­men, wird von den Mito­chon­dri­en in den Zel­len ver­ar­bei­tet, um ATP zu pro­du­zie­ren. Die Atmungs­ket­te in den Mito­chon­dri­en ist der Pro­zess, der Sau­er­stoff ver­braucht, um ATP zu pro­du­zie­ren. Die
Atmungs­ket­te umfasst eine Rei­he enzy­ma­ti­scher Reak­tio­nen, die in der inne­ren Mem­bran der Mito­chon­dri­en statt­fin­den. Wenn die Atmungs­ket­te gestört ist oder nicht opti­mal funk­tio­niert, kann dies zu Ener­gie­man­gel und ver­schie­de­nen Erkran­kun­gen führe.

Was ver­steht man unter Mitochondriopathie?

Wenn die Mito­chon­dri­en beschä­digt wer­den, kann dies zu ver­schie­de­nen Erkran­kun­gen führen, die als Mito­chon­drio­pa­thien bezeich­net werden. 

Es gibt ver­schie­de­ne Fak­to­ren, die die Funk­ti­on der Mito­chon­dri­en beein­träch­ti­gen kön­nen. Eine wich­ti­ge Rol­le spie­len dabei oxi­da­tiv­er Stress und DNA-Schä­den. Oxi­da­tiv­er Stress tritt auf, wenn ein Ungleich­ge­wicht zwi­schen der Pro­duk­ti­on von reak­ti­ven Sau­er­stoff­spe­zi­es (ROS) und der Fähig­keit der Zel­le, sie abzu­bau­en, besteht. ROS kön­nen die DNA in den Mito­chon­dri­en schä­di­gen, was zu Fehl­funk­tio­nen führen kann.

Auch gene­ti­sche Fak­to­ren kön­nen zu Mito­chon­drio­pa­thien führen. Die­se kön­nen sich auf die Ener­gie­pro­duk­ti­on, die Regu­la­ti­on des Zell­zy­klus und die Apo­pto­se (Zell­tod) auswirken. 

Die Sym­pto­me von Mito­chon­drio­pa­thien kön­nen je nach betrof­fe­nem Gewe­be und
betrof­fe­ner Zell­art vari­ie­ren. Zu den häu­figs­ten Sym­pto­men gehö­ren Mus­kel­krämp­fe und – schwä­che, Stö­run­gen des Ner­ven­sys­tems, ein­schließ­lich Gehirn und Augen, sowie Stoff­wech­sel­stö­run­gen wie Dia­be­tes und Fettleibigkeit.

Wobei wird mito­chon­dria­le Medi­zin eingesetzt?

Die mito­chon­dria­le Medi­zin kann bei ver­schie­de­nen Erkran­kun­gen ein­ge­setzt wer­den, bei denen die Mito­chon­dri­en gestört sind. Dazu gehö­ren Erkran­kun­gen des Ner­ven­sys­tems, des Herz-Kreis­lauf-Sys­tems, der Mus­ku­la­tur und des Immun­sys­tems. Die The­ra­pie­an­sät­ze der mito­chon­dria­len Medi­zin zie­len dar­auf ab, die Mito­chon­dri­en zu unterstützen und zu verbessern.

Eini­ge Bei­spie­le für Erkran­kun­gen, bei denen die mito­chon­dria­le Medi­zin ein­ge­setzt wer­den kann, sind:

  • Mito­chon­drio­pa­thien
  • Chro­ni­sche Erschöpfung
  • Fibro­my­al­gie
  • Mul­ti­ple Sklerose
  • Par­kin­son
  • Alz­hei­mer
  • Dia­be­tes
  • Herz­in­suf­fi­zi­enz
  • Mus­kel­schwä­che