Die Elek­tro­en­ze­pha­logra­phie und ihre Anwendungsbereiche

Die Elek­tro­en­ze­pha­logra­phie ist im Bereich der Dia­gnos­tik ein­zu­ord­nen und ist eine Metho­de zur Mes­sung der Gehirn­ak­ti­vi­tät. Die Mes­sung erfolgt durch Elek­tro­den, wel­che die Hirn­ak­ti­vi­tät an der Ober­flä­che des Kop­fes erfas­sen. Als Resul­tat der Elek­tro­en­ze­pha­logra­fie erhält man das Elek­tro­en­ze­pha­logramm. Hier­bei han­delt es sich um die bild­li­che Dar­stel­lung der Mes­sung. In die­ser Dar­stel­lung kann man soge­nann­te Hirn­strom­wel­len erken­nen, die Auf­schluss darüber geben, in wel­chem Zustand sich die Patient:innen befin­den. Die Erfas­sung von Hirn­strom­wel­len mit­tels EEG wird vor allem im Bereich der Neu­ro­lo­gie eingesetzt.

Was und wie wird beim EEG gemessen?

Die Elek­tro­en­ze­pha­logra­phie ist eine Metho­de zur Mes­sung elek­tri­scher Akti­vi­täts­mus­ter im Gehirn. Die­se elek­tri­schen Strö­me ent­ste­hen durch die syn­ap­ti­schen Akti­vi­tä­ten der Pyra­mi­den­zel­len in der Großhirnrinde. 

Zur Erfas­sung die­ser Akti­vi­täts­mus­ter die­nen vie­le klei­ne Elek­tro­den an der Kopf­haut, wel­che dort ober­fläch­lich befes­tigt wer­den. Die­ses Pro­ze­de­re macht das EEG zu einer schmerz­frei­en und nicht inva­si­ven Metho­de. Um den Kon­takt mit der Kopf­haut und dadurch auch die Leit­fä­hig­keit der Elek­tro­den zu ver­bes­sern, wird zusätz­lich ein Gel zwi­schen Elek­tro­de und Kopf­haut gege­ben. Außer­dem wer­den die Elek­tro­den durch Kabel an Ver­stär­ker­sys­te­me ange­schlos­sen, um die mini­ma­len Span­nun­gen, wel­che an der Kopf­haut cir­ca hun­dert- bis tau­send­mal klei­ner ankom­men, überhaupt erfass­bar zu machen. Durch das Anbrin­gen meh­re­rer Elek­tro­den an der Ober­flä­che des Kop­fes, wird es mög­lich, die Span­nung ver­schie­de­ner Elek­tro­den­paa­ren zu messen.

Die Auf­zeich­nung der Span­nungs­ver­än­de­run­gen zwi­schen den ein­zel­nen Elek­tro­den wird an einem Com­pu­ter sicht­bar gemacht und kann anhand von Wel­len­li­ni­en abge­le­sen wer­den. Die­se zei­gen die soge­nann­ten Hirnstromwellen.

Wir am Burn-Out-Dia­gnos­tik-Insti­tut nut­zen für die Elek­tro­en­ze­pha­logra­phie soge­nann­te EEG Hau­ben, bei wel­chen die Elek­tro­den bereits inte­griert sind. Die Hau­be ermög­licht zum einen eine genaue Posi­tio­nie­rung der Elek­tro­den, was zu genaue­ren Resul­ta­ten führt und zum ande­ren ver­ein­facht die Hau­be die Anwen­dung sowie das Anle­gen der Elek­tro­den, was eben­falls zu mehr Kom­fort für die Patient:innen führt.

Hirn­strom­wel­len und Frequenzen

Grund­sätz­lich unter­schei­det man die Hirn­strom­wel­len, wel­che im Gehirn vor­herr­schen kön­nen, nach ihrer Fre­quenz. Die­se Fre­quen­zen wer­den in Hertz (Hz) gemes­sen und beschrei­ben, wie oft die Neu­ro­ne im Gehirn inner­halb einer Sekun­de aktiv sind. Die Spann­brei­te der Fre­quen­zen, wel­che das Gehirn je nach Zustand und Ver­hal­ten gene­rie­ren kann, reicht von sehr lang­sa­men Fre­quen­zen bis hin zu sehr schnel­len Frequenzen.

Die lang­sa­men Fre­quen­zen sind vor allem beim Schlaf zu beob­ach­ten. Dabei gilt, je nied­ri­ger die Fre­quenz, des­to tie­fer der Schlaf. Dazu gehö­ren die The­ta- (4–7 Hz) und Del­ta­wel­len (<4 Hz) für leich­ten und tie­fen Schlaf.

Mit stei­gen­der Wach­heit und Akti­vi­tät im All­tag steigt auch die Fre­quenz. Vor dem Ein­schla­fen kann man vor allem Alpha­wel­len (8–12 Hz) mes­sen, wel­che sich mit zuneh­men­der Akti­vi­tät zu Beta- (13–30 Hz) und Gam­ma­wel­len (30–90 Hz) entwickeln.

EEG und Diagnostik

Das EEG wird vor allem bei neu­ro­lo­gi­schen The­men ein­ge­setzt. Die EEG-Wel­len ermög­li­chen es, Auf­schluss über Auf­fäl­lig­kei­ten und Ver­än­de­run­gen im zen­tra­len und peri­phe­ren Ner­ven­sys­tem zu geben und so mög­li­che Stö­run­gen und Erkran­kun­gen zu erkennen.

Auf­grund der neu­ro­lo­gi­schen Aus­rich­tung des EEGs, erge­ben sich fol­gen­de Berei­che und Erkran­kun­gen für den Ein­satz:
all­ge­mei­ne Gehirnfunktion

  • Gehirn­durch­blu­tung
  • Schlaf
  • Auf­merk­sam­keit und Kognition
  • Anfalls­lei­den (Epi­lep­sie, Krampfleiden)
  • ver­schie­de­ne For­schungs­zwe­cke (vor allem Schlaf und Kognition)