IHHT (Inter­vall Hypo­xie-Hyper­oxie Therapie)

Die Inter­vall-Hypo­xie-Hyper­oxie-The­ra­pie (IHHT) ist eine Sau­er­stoff­the­ra­pie und eine Art Zell­trai­ning. Bei der Durchführung sit­zen oder lie­gen Sie ent­spannt und atmen über eine Atem­mas­ke abwech­selnd sau­er­stoff­ar­me und sau­er­stoff­rei­che Luft ein. Durch die wech­seln­de Sau­er­stoff­zu­fuhr reagiert der Kör­per mit ver­schie­de­nen kör­per­li­chen Anpas­sungs­me­cha­nis­men, die sich ins­be­son­de­re auf den Ener­gie­haus­halt und die Leis­tungs­fä­hig­keit aus­wir­ken können.

Wel­che Wir­kung kann durch IHHT erzielt werden?

Die IHHT setzt vor allem im Bereich der Ener­gie­be­reit­stel­lung an. Hier sind die Mito­chon­dri­en von gro­ßer Bedeu­tung. Das sind die soge­nann­ten Kraft­wer­ke der Zel­len, die für Ihre Ener­gie­be­reit­stel­lung ver­ant­wort­lich sind. Sie befin­den sich in nahe­zu jeder Zel­le des Kör­pers und ent­hal­ten teil­wei­se bis zu 100.000 Mito­chon­dri­en. Durch ver­schie­de­ne Lebens­stil- und Umwelt­fak­to­ren kön­nen die Mito­chon­dri­en geschä­digt wer­den. Das hat zur Fol­ge, dass sie nicht mehr rich­tig funk­tio­nie­ren. Gründe hierfür kön­nen Schlaf­man­gel, ein Über­maß an Stress, ungünstige Ernäh­rungs­ver­hal­ten, Umwelt­gif­te, Virus­in­fek­te, Medi­ka­men­te und auch der nor­ma­le Alte­rungs­pro­zess sein1.

Durch die IHHT ist es mög­lich, die Mito­chon­dri­en zu trai­nie­ren. Durch die wech­seln­de Gabe von viel und wenig Sau­er­stoff wer­den die Mito­chon­dri­en einer Art Stress aus­ge­setzt, dem vor allem die gesun­den und gut funk­tio­nie­ren­den Mito­chon­dri­en stand­hal­ten kön­nen. Die geschä­dig­ten und dys­funk­tio­na­len Mito­chon­dri­en ster­ben dadurch ab und machen so Platz für die Bil­dung neu­er gesun­der Mitochondrien2,3. 

Darüber hin­aus kann eben­falls die Ver­sor­gung des Kör­pers und der Zel­len mit Sau­er­stoff ver­bes­sert wer­den. Die­se Anpas­sungs­me­cha­nis­men beru­hen vor allem dar­auf, dass durch den Sau­er­stoff­man­gel das regu­la­to­ri­sche Pro­te­in HIF (Hypo­xie-indu­zier­ter Fak­tor) aktiv wird4. So kommt es zu einer ver­mehr­ten Bil­dung roter Blut­kör­per­chen, die mehr Sau­er­stoff bin­den und die­sen zu den Zel­len trans­por­tie­ren.  kön­nen. Es bil­den sich außer­dem wei­te­re Blut­ge­fä­ße, wodurch ein grö­ße­res Trans­port­netz­werk für Blut und Sau­er­stoff entsteht.

Wie mer­ken Sie, dass Ihre Mito­chon­dri­en nicht rich­tig funktionieren?

Wenn die Mito­chon­dri­en geschä­digt sind, funk­tio­nie­ren sie nicht mehr rich­tig. Die­se Mito­chon­dri­en wer­den auch als dys­funk­tio­na­le Mito­chon­dri­en bezeich­net. Wenn sie sich darüber hin­aus tei­len und dadurch ver­meh­ren, ent­ste­hen wie­der­um wei­te­re Mito­chon­dri­en, die nicht rich­tig arbei­ten. Wie kön­nen Sie mer­ken, ob das bei Ihnen der Fall ist? Eini­ge mög­li­che Sym­pto­me, die dar­auf hin­wei­se kön­nen, sind anhal­ten­de Müdigkeit, eine gerin­ge­re Belast­bar­keit und Leis­tungs­ab­fall, all­ge­mei­ner Ener­gie­man­gel und Erschöpfung.

Wer kann IHHT anwenden?

Da die IHHT auf die indi­vi­du­el­le Belast­bar­keit und Leis­tungs­fä­hig­keit abge­stimmt wer­den kann, ist sie von nahe­zu jedem anwend­bar. Zum einen kann die Dau­er der ein­zel­nen Pha­sen belie­big verkürzt und ver­län­gert wer­den und zum ande­ren kann die Inten­si­tät der Sau­er­stoff­ga­be vari­iert wer­den. Außer­dem wird die The­ra­pie mit Hil­fe unter­schied­li­cher Para­me­ter dau­er­haft überwacht. Da Sie bei der IHHT ent­spannt lie­gen oder sit­zen, kann die The­ra­pie auch ein Ansatz bei ver­schie­de­nen Indi­ka­tio­nen und Erkran­kun­gen sein. Zum Bei­spiel kann die IHHT bei chro­ni­schen Erkran­kun­gen, Stoff­wech­sel­stö­run­gen oder Burn-Out Erkran­kun­gen ein­ge­setzt werden.

Ablauf und Durchführung der IHHT

Wäh­rend einer IHHT Sit­zung lie­gen oder sit­zen Sie ganz ent­spannt. Sie bekom­men eine Atem­mas­ke auf­ge­setzt, über die Sie abwech­selnd sau­er­stoff­rei­che (Hyper­oxie: 30 – 40% Sau­er­stoff­an­teil) und sau­er­stoff­ar­me (Hypo­xie: 9 – 18 % Sau­er­stoff­an­teil) Luft ein­at­men. Dabei wer­den kon­ti­nu­ier­lich Ihre Herz­fre­quenz und ihre Sau­er­stoff­sät­ti­gung überwacht.

Die ein­zel­nen Pha­sen mit sau­er­stoff­rei­cher und sau­er­stoff­ar­mer Luft haben eineLän­ge von cir­ca 2 bis 7 Minu­ten. Eine gan­ze IHHT Sit­zung dau­ert, je nach Anzahl der Zyklen, zwi­schen 30 und 50 Minuten.

Für eine erfolg­rei­che und nach­hal­ti­ge The­ra­pie emp­feh­len wir min­des­tens 10 Sit­zun­gen. Dabei hat es sich außer­dem bewährt, 2 Sit­zun­gen pro Woche zu absolvieren.